34. StVO-Novelle
Gemeinsam mit zusammenhängenden Änderungen des FSG und des KFG wurde der dritte Teil des sogenannten Raser-Pakets beschlossen.
Die Novelle tritt am 1. März 2024 in Kraft und richtet sich an Lenker, die:
- Die jeweils zulässige Geschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 60 km/h und außerhalb des Ortsgebietes um mehr als 70 km/h als Wiederholungs-Rowdy überschreiten
- Die jeweils zulässige Geschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 80 km/h und außerhalb des Ortsgebietes um mehr als 90 km/h erstmals überschreiten
Vorläufige Beschlagnahme von Fahrzeugen
Die Organe der Straßenaufsicht werden Fahrzeuge beschlagnahmen, wenn mit technischen Hilfsmitteln festgestellt wurde, dass die zulässige Geschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 60 km/h und außerhalb des Ortsgebietes um mehr als 70 km/h überschritten wurde. Der Lenker bekommt eine Bestätigung, in der der Ort der Lagerung sowie die Marke und Type und das Kennzeichen des beschlagnahmten Fahrzeugs angegeben sind. Die vorläufige Beschlagnahme wird der Behörde angezeigt. Diese wird den Eigentümer des Fahrzeugs ausforschen und nach Möglichkeit über die vorläufige Beschlagnahme in Kenntnis setzen. Das Verfügungsrecht über vorläufig beschlagnahmte Fahrzeuge steht der Behörde zu.
Die vorläufige Beschlagnahme erlischt:
- Wenn die Behörde die Beschlagnahme mit Bescheid anordnet oder
- Wenn die Behörde nicht binnen zwei Wochen nach Einlangen der Anzeige die Beschlagnahme mit Bescheid anordnet
Beschlagnahme von Fahrzeugen
Eine Beschlagnahme des Fahrzeugs zur Sicherung des Verfalls wird von der Behörde in zwei Fällen angeordnet:
- Wenn die jeweils zulässige Geschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 60 km/h und außerhalb des Ortsgebietes um mehr als 70 km/h überschritten wurde und dem betreffenden Lenker in den letzten vier Jahren die Lenkberechtigung wegen eines Verhaltens, das geeignet ist, besonders gefährliche Verhältnisse herbeizuführen (§ 7 Abs. 3 Z 3 oder 4 FSG), entzogen wurde
- Wenn die jeweils zulässige Geschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 80 km/h und außerhalb des Ortsgebietes um mehr als 90 km/h überschritten wurde
Herausgabe von beschlagnahmten Fahrzeugen
Eine Beschlagnahme wird aufgehoben, wenn eine vom Lenker verschiedene Person nachweist, dass ihr „dingliche Rechte“ an dem beschlagnahmten Fahrzeug zukommen, bis zu einer vorläufigen Beschlagnahme zugekommen sind oder die Voraussetzungen für eine Beschlagnahme nicht mehr vorliegen. Das Fahrzeug wird ausschließlich an diese Person ausgefolgt.
Der schuldige Lenker darf dieses Fahrzeug nicht mehr lenken. Dazu soll die Behörde in der Zulassungsevidenz und im Zulassungsschein eine Eintragung vornehmen.
Verfall beschlagnahmter Fahrzeuge
Die Behörde hat zusätzlich zu einer Geldstrafe ein von ihr beschlagnahmtes Fahrzeug für verfallen (§ 17 VStG) zu erklären, wenn das geboten erscheint, um den Täter von weiteren gleichartigen Übertretungen abzuhalten. Verfallene Fahrzeuge sind bestmöglich zu verwerten. 70 Prozent des Erlöses aus der Verwertung fließen dem Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds zu; 30 Prozent des Erlöses fließen der Gebietskörperschaft zu, die den Aufwand jener Behörde zu tragen hat, die das Strafverfahren in erster Instanz durchführt.
Geldstrafen
- Wer die zulässige Geschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 60 km/h bzw. außerhalb des Ortsgebietes um mehr als 70 km/h überschreitet, muss eine Geldstrafe von 500 bis 7.500 Euro bezahlen. Die Ersatzfreiheitsstrafe beträgt 72 Stunden bis sechs Wochen
- Wer ein in der Zulassungsbescheinigung eingetragenes Lenkverbot missachtet, muss eine Geldstrafe von 700 bis 2.200 Euro bezahlen. Die Ersatzfreiheitsstrafe beträgt 24 Stunden bis sechs Wochen
Bundesgesetzblatt vom 20. Juli 2023
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